Über die Ausstellung
Erstmals wird in den Räumlichkeiten der historischen Wachsmodelle im Josephinum zeitgenössische Kunst präsentiert. Gemeinsam mit den Shariat Collections zeigt das Josephinum eine Auswahl an Werken des französisch-senegalesischen Künstlers Alexandre Diop. Kunsthistorische Referenzen, menschliche Anatomie und eine eigenständige künstlerische Strategie treten in ein Zwiegespräch mit den Objekten des 18. Jahrhunderts.
Seit der Gründung 1785 beherbergt das Josephinum die Sammlung anatomischer Wachsmodelle, die Joseph II. für die Gründung der Militär-chirurgischen Akademie in Florenz anfertigen ließ. Die Sammlung diente einerseits als Anschauungsmaterial für den Unterricht, andererseits war sie bereits damals für die Öffentlichkeit zugänglich. Als didaktisch wertvolle Lehrmittel sind die Wachspräparate mit kolorierten Zeichnungen und Beschreibungen in italienischer und deutscher Sprache ergänzt. Die Wachsmodelle sind heute zum Großteil erhalten und werden in sieben Räumen in den Original Vitrinen in ihrer historischen Aufstellung präsentiert.
Der aufstrebende zeitgenössische Künstler Alexandre Diop lebt in Wien und studiert Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Daniel Richter. Diops Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Skulptur und Relief. Er verbindet in seinen Arbeiten verschiedenste Materialien. Latex, Textilien, Holz, Bücher, Papiere, Fotos, Schnüre, Nägel und tierische Fasern verbinden sich zu „Objektbildern“. Zuletzt wurden seine Werke in der Kunsthalle Krems, Reiffers Art Foundation in Paris mit Kehinde Wiley und im Rubell Museum in Miami ausgestellt. „Gelegentlich verstecken sich unsere Gefühle im Inneren unseres Körpers“, so der Künstler zu den Objekten in der Ausstellung im Josephinum.
Die Shariat Collections, gegründet von Kunstsammler Amir Shariat, konzentrieren sich auf zeitgenössische afrikanische Kunst. Im Fokus stehen weniger bekannte Künstler:innen, um deren Talent zu unterstützen und sichtbar zu machen. Hierzu zählt ebenfalls Jungkünstler Alexandre Diop der eine zentrale Position in der Sammlung Shariat einnimmt.