Über die Ausstellung

Zum 100. Jahrestag seiner Arbeit an der Medizinischen Fakultät, werden erstmals im Josephinum, im Rahmen der FOTO WIEN 2023, das Werk und Leben von dem Fotografen Max Schneider präsentiert. Der erfolgreiche und angesehene Porträtfotograf muss, aufgrund seiner jüdischen Herkunft, 1938 die Flucht aus Wien ergreifen. Sein Weg führt ihn nach Indien, wo er seine Arbeit als Porträtist fortsetzt und in die USA, wo er 1958 verstirbt.

1913 ist Max Schneider (1887–1958) als Fotograf in Wien tätig und fotografiert, aufgrund der Nähe seines Ateliers zur Medizinischen Fakultät, führende Persönlichkeiten der Medizin. Technisch versiert und künstlerisch hochwertig produziert er zahlreiche Porträts. Er wirft einen vertrauten, manchmal fast intimen Blick auf die Größen der Wiener Medizin und arbeitet so die charakteristischen Wesenszüge heraus. Seine qualitätsvollen Bilder sind beliebt und werden in Tageszeitungen und Medizinischen Wochenschriften gedruckt sowie in Zeichnungen, Gemälden und Druckgrafiken übertragen. Schneider beschäftigt sich mit Edeldruckverfahren, damit verleiht er seinen Bildern den Stellenwert eines Unikats im Gegensatz zur leicht reproduzierbaren Fotografie.

Unabhängig von politischer Orientierung fotografiert Schneider die medizinische Elite und schafft ein Kaleidoskop von diversen Persönlichkeiten das 1938 brutal zerschlagen wird. Das Fotostudio wird „arisiert“ und die Fotografien von Schneider werden fortan unter einem anderen Namen verkauft.

In den Sammlungen des Josephinums befinden sich rund 400 Fotografien von Max Schneider. Darunter Leitfiguren der Wiener Medizin wie Julius Wagner-Jauregg, Clemens Pirquet oder Guido Holzknecht.

Kuratiert von: Daniela Hahn

 

 

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