Die "Seligmann-Fragmente" und Beethovens Ärzte
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Die Seligmann-Fragmente, die mutmaßlichen Schädelteile von Ludwig Van Beethoven, werden erstmals im Josephinum im Zusammenhang mit Beethovens Ärzten Johann Adam Schmidt und Johann Peter Frank präsentiert.
„... sobald ich tot bin und Professor Schmidt lebt noch, so bittet ihn in meinem Namen, daß er meine Krankheit beschreibe, und dieses hier geschriebene Blatt füget Ihr dieser meiner Krankengeschichte bei, damit wenigstens soviel als möglich die Welt nach meinem Tode mit mir versöhnt werde.“ Ludwig van Beethoven, Heiligenstädter Testament, 1802.
Beethoven, verzweifelt über den fortschreitenden Verlust seines Hörvermögens, und drückte den Wunsch aus, die Nachwelt über seine gesundheitlichen Leiden zu informieren. 36 Jahre nach dem Tod Beethovens wurden seine sterblichen Überreste umgebettet und dabei medizinische Untersuchungen durchgeführt. Dem Geniekult der Zeit entsprechend, wurde besonders der Schädel des Komponisten untersucht. Bei dieser Begebenheit war der Mediziner Franz Romeo Seligmann beteiligt. Die heute als „Seligmann-Fragmente“ bezeichneten Schädelknochenstücke sollen von Beethovens Schädel stammen.
Im Juli 2023 hat ein Nachfahre die „Seligmann-Fragmente“ an die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien übergeben. Sie sind der Ausgangspunkt für Untersuchungen zur Echtheit der Knochenstücke und gegebenenfalls zur Klärung der Krankheiten Beethovens. Erstmals sind sie im Josephinum öffentlich ausgestellt.